Warum wir vor uns selbst weglaufen

Wir laufen vor uns selbst und anderen weg, weil wir irgendwann in der Vergangenheit in Konfliktsituationen traumatisiert wurden. Als Reaktion darauf, reagieren die meisten Menschen in Konfliktsituationen unbewusst aus dem traumatisierten kindlichen “Ich”. Das heißt, unser Nervensystem erlaubt unserem Körper aus Sicherheitsgründen nicht, all unsere Emotionen zu fühlen und zu verarbeiten, sondern reagiert mit Abwehr, und den bekannten “fight, flight oder fawn” Reaktionen. 

Um uns liebevoll und mit wachem Bewusstseins uns selbst zuwenden zu können, brauchen wir nicht nur eine sichere Verbindung mit dem anderen sondern vor allem auch mit uns selbst.

Denn nur wenn wir uns selbst sicher regulieren können, können wir auch zulassen alles zu fühlen, ohne uns erneut zu traumatisieren. Da den meisten Kindern von ihren Eltern nie gesunde Selbst- und Co-Regulation vorgelebt wurde, suchen wir als Erwachsene oft Hilfe.

Trauma-informierte, psychosomatische Begleitung kann uns helfen, unbewussten Glaubenssätzen & unsichere Emotionen zu begegnen und dem Körper in einem sicheren therapeutischen Rahmen die Möglichkeit zu geben, Gefühle wie Schuld, Scham, Angst & Hass zulassen und verarbeiten zu können, während das Nervensystem gleichzeitig lernt, in einen regulierten Zustand zurückzukehren ohne diese Gefühle unterdrücken zu müssen.

Das Problem ist nur, dass sich unsichere Emotionen nicht einfach von allein zeigen. Denn unser Nervensystem speichert alles was als lebensbedrohlich und unlösbar eingeschätzt wird im Unterbewusstsein ab. Dort wird es unter Verschluss gehalten, bis wir durch ähnliche äußere Umstände oder Personen getriggert werden. Und selbst dann, werden “unsichere Emotionen” meistens unter einer Lage “sicherer Emotionen” versteckt gehalten. (Jemand der schnell wütend wird unterdrückt oft Traurigkeit, Jemand der gut Traurigkeit zeigen kann unterdrückt of Wut etc…)

Aber wenn wir getriggert sind, ist es meistens egal wie lange Mann meditiert hat, oder wie oft Frau pro Woche auf ihrer Yogamatte sitzt. Solange wir mit ungelösten Konflikten (und somatischer Aufladung) durchs Leben gehen, lösen Trigger alte Traumareaktionen aus, die wir auf der bewussten Ebene nicht steuern können. Dann läuft der 4 jährige Junge davon, und nicht der erwachsene Mann. Dann schreit das kleine Mädchen und nicht die erwachsene Frau. Und dann verurteilen wir uns später noch für unsere Reaktion. 

So erleben wir nie wirkliche Freiheit so zu sein wie wir gerade sind, und Erlaubnis zu haben das zu fühlen was wir gerade fühlen, sondern wir erleben einen toxischen Cocktail aus Altlasten und “neuen” Emotionen, die gar keine neuen Emotionen sind.

Das Unterdrücken dieser Emotionen aber kostet uns viel Energie und führt langfristig auch zu körperlichen Symptomen wie Rücken & Kopfschmerzen, Depressionen und Angststörungen.

Trauma-informierte psychosomatische Therapie ist ein möglicher Weg aus diesem Kreislauf auszubrechen um uns jenseits des Schmerzes mit Authentizität, Vulnerabilität zu verbinden, und das Leben mit neuer Klarheit zu erleben, Grenzen setzen zu können und endlich wieder richtige Lebensfreude zu spüren.

 

Raum für Gefühle – Massage & Körpertherapie Potsdam

All unsere negativen Gefühle sind eine Reaktion darauf, nicht geliebt zu werden.

Wut ist zu viel Schmerz.

Angst ist die Erwartung von Schmerz.

Sich verletzbar fühlen ist die Angst vor Schmerz.

Körperlicher Schmerz ist eine Schutzschicht.

Wir können oft den Schmerz nicht zulassen, weil wir denken er ist unerträglich. Unser Nervensystem fühlt sich dabei, als würden wir sterben oder verrückt werden.
Und da wir Erleichterung suchen, versuchen wir ihn irgendwie “los zu werden”,  lenken uns ab, betäuben den Schmerz und verdrängen ihn aus dem Bewusstsein und dann landet er gespeichert in unseren Zellen in der körperliche Ebene. Und so entstehen später oft  körperlichen Beschwerden, die wir nicht mehr mit den ursprünglichen Gefühlen verbinden und die oft nur auf der physischen Ebene behandeln werden.

 

Wenn wir nun aber in einem sicheren Raum, tief in unseren emotionalen Schmerz gehen dürfen, und auch unseren Widerstand dagegen empathisch erspüren und wahrnehmen lernen, dann ist Schmerz plötzlich nicht mehr schmerzhaft. Dann ist er erleichternd. Dann fällt innerlich eine grosse Last von uns ab. Dann bringt er uns zurück zu unserer Ruhe und Kraft.

Wenn man sich bewusst wird, dass man eine natürliche Reaktion durchläuft, die man innerlich zulassen kann, und der Raum gegeben wird – einfach so wie sie ist da zu sein, ohne dass wir etwas wissen oder tun müssen – dann ist Schmerz plötzlich nicht mehr schmerzhaft. Dann können wir neugierig werden anstatt zu urteilen.

Das sind übrigens die zwei kontrastreichen Seiten der Leber-Energie – wir können uns entscheiden ob wir weiter im “Schuld oder Recht-haben” Modus argumentieren, kontrollieren und lösen wollen –  oder – ob wir uns darauf einlassen können zu lernen, unsere kreative, neugierige und empathische Seite im Heilprozess zu entdecken und unsere Kapazität für das Erleben von Emotionen zu vergrössern.

Denn ich sage nicht, dass es keinen Schmerz gibt. Nur irgendwann in unserem Leben erkennen wir hoffentlich, dass es nicht der Schmerz ist, der schmerzt. Was schmerzt, ist wenn wir uns mit dem Schmerz allein gelassen fühlen, und uns damit selbst allein lassen – so fühlt sich Hilflosigkeit an – uns verurteilen, weil wir in unserer Kindheit nicht erfahren haben wie es ist, empathisch gehalten zu werden.

In den Behandlungen mit prozess-orientierter Körper-Psychotherapie lernen Sie ihren Emotionen Raum zu geben, sich sicher gehalten zu fühlen, und ihre erstaunlichen Kapazitäten für das “Fühlen” zu entdecken.

Dabei finden Sie Erleichterung, Klarheit, Frieden, Selbstakzeptanz und neue Kraft.